Sonntag, 13. November 2016

Blanks oder wenn die Blätter fallen ...

Der Wetterbericht und auch der Wasserstand schienen diesesmal perfekt zu sein - weiters berichteten einige Futterkrobfischer von einigen Fängen!

Also, es schien, dass alles auf Erfolg programmiert sei und mit voller Motivation, brachtet ich die Fahrzeit von gut 4 Stunden hinter mich, um mit Hannes auf die Karpfenjagd zu gehen!

Erst nach gut 200 km kam dann auch noch die Sonne heraus und mit dem Regen war es dann auch entgültig vorbei.

Hannes bzw. Raki hatte schon sein Camp aufgebaut und auch die letzten Tage die Plätze erkundet - so gegen die Mittagszeit war ich dann vor Ort und nach der obligatorischen Begrüßung, begutachtete ich gleich den Swimm von Hannes und ich muss sagen, es sieht wirklich geil aus und auch die Stimmung am Gewässer hatte einen gewissen Zauber - keiner dachte daran das etwas "verhext" sein konnte.

Nach einigen Diskussionen zu meiner Plätzwahl ging das Abenteuer nun so richtig los!

Dieses Gewässer bzw. dieser Abschnitt ist einer der schwierigsten zu befischenden  Gewässer, die wir beide kennen, doch diesesmal "muss" es doch mal klappen!

Die Ruten und alles andere wurde in aller Ruhe aufgebaut und auch das Anködern ging uns beide wirklich sehr leicht von der Hand - das Wetter war traumhaft für Anfang November!

Raki hatte alles gut vorbereitet und ich muss sagen, was er diesesmal wieder aus dem Kochtopf gezaubert hat - war wieder einmal einfach nur "SPITZE" - danke Kumpel - hab selten so gut gegessen am Wasser, wie bei Dir und auch der Raki-Toast war wieder einmalig mit der hausgemachten Marmalade- sensationell!


So, kommen wir nun zur Sache - die "Alten" die in unserer Nähe fischten - konnten am ersten Abend gleich einen bzw. mehrer kleine Karpfen mit der Feeder fangen!

Und ich muss ganz ehrlich sagen, ich bzw. wir waren uns sicher, auch bei uns wird wohl in der ersten Nacht ein Run kommen.

 


Und tatsächlich in der Dunkelheit bekommt Raki auch einen Biss, doch anstatt des erhofften Karpfen, fand ein Aitel den Köder - ok, das ist die Vorhut - war unsere Motivation war durch nichts zu brechen, lagen doch noch mindestens 3 Nächte vor uns!

Wir saßen noch einige Stunden in unserem "Versorgungszelt" und plauderten noch viele Dinge - ich weiß gar nicht mehr, wann wir dann auf die Liege "gingen" !

In unseren Zelten war es mehr als wohlig warm, jeder von uns hatte eine Gasheizung, doch so wie es vor unseren Bivvies aussah, wird es nicht zu kalt - als mit Frost wird es auch nichts!


Raki hat die Hoffnung nie aufgegeben und mich immer wieder aufs neue motiviert - auch Niederlagen gehören dazu!

Einige Bleeps aber mehr, war dann nicht und ich kann euch nur sagen - ich konnte es nicht glauben und nachdem mich Hannes zum Frühstück rief, hoffte ich auf eine positivere Meldung von Hannes - ja, er hatte tatsächlich noch einige weiter Aitel landen!

Nach  kurzer Analyse, waren wir uns sicher, dass die Biss noch kommen werden - gut Ding braucht ja bekanntlich Weile! Nach der gemeinsamen Stärkung (best breakfast) und dem neuen Anködern und Auslegen ging es weiter - wir machten unsere Feederruten startklar, um die Situation besser beurteilen zu können!

Mit Hannes verging die Zeit wie immer, wenn ich mit Ihm beim Fischen bin, wie im Flug - doch leider konnten wir auch mit der Feeder nicht viel erreichen - am Abend kamen wieder unsere "Feederspezialisten", die dann auch wieder den einen oder anderen kleinen Karpfen landen konnten - ja, richtig gelesen, die konnten wieder einige Bisse verzeichnen!

Hannes gab einfach nicht auf und feederte dann auch noch sicher bis 22:30 Uhr, um wenigsten einen Carp zu landen, den diesesmal wollten wir auf keinen Fall eine Niederlage einstecken!

Die Bisse kamen sehr fein und mit dem Knicklicht konnte man alle Bisse sehen - den schönsten Biss verwandelte Raki dann in eine Nase und wieder nicht in einen Karpfen - einfach wie verhext ist das hier an diesem Gewässer

Gegen 23 Uhr verrollten wir uns dann wieder in unsere Zelte - beep, beep, beep endlich ein Biss - wie spät ist es eigentlich 7:30 Uhr - die ganze Nacht wieder nichts - doch jetzt raus aus dem Bivvy in den Nebel - wer sitzt dort am Rod Pod und spielt mir einen Streich, der liebe Hannes!

Der Hannes, war so wie ich am Boden zerstört - die zweite Nacht auch wieder nichts - was ist da los ???!!! Ich hatte auch keine Idee - an was kann es wohl liegen - werden wir dieses Gewässer denn nie bezwingen!

Beim Frühstück gabe es eine kleine Lagebesprechung und wir entschieden uns, an einen Platz der gut 300 m weg war zu moven - wir sahen Fische steigen und auch die Bedingungen schienen hier am neuen Spot noch etwas besser zu sein - jeder von uns legte drei Rohre aus - eine im unmittelbaren Uferbereich - die weiteren Ruten auf kamen auf mittlere und mittelweite Distanzen zum Einsatz!

Nachdem die Sonnen unter dem Horizont verschwunden war, wurde es empfindlich kalt und so wie wir die Lage einschätzen, gab es diese Nacht "Frost" also echtes Bigfish-Wetter!



Ich konnte nicht wirklich gleich einschlafen und so schaut ich mir einige Karfpfenfischer - Magazine an und wünschte mir, dass einer von uns beiden, die Blank-Serie durchbrechen würde!

Boom - ich war eingeschlafen - es war kalt und sehr ruhig diese Nacht, ich muss mal raus und alles war so wie immer - ruhig - kein Biss - keine Fischaktivtäten an unseren Ruten - die Zeit lief ab nur mehr wenige Stunden- im Schein meiner Stirnlampe glänzte alles, es hatte gefroren!
 
So kalt es auch da drausen war - so kalt präsentierte sich auch das Gewässer - wir haben alles versucht - haben viel, haben nichts gefüttert, haben mit Boilies, mit der Feeder gefischt, mit Plastic-Baits, mit Popups ect., wenn es nicht läuft, dann läuft es einfach nicht!

Was uns sehr getroffen hat, dass andere Fischer - Feeder-Hunter - tatsächlich einige Fische landen konnten!

Hannes und ich genossen noch die malerischen Augenblicke an diesem "verhexten" Gewässer!

Nachdem Frühstück waren wir soweit gestärkt,  um den Abbau des Camp durchzuführen - die Niederlage steckte uns Tiefe in den Gliedern - es gab nur eine Frage, was haben wir da wohl falsch gemacht?!?!



Unvergessliche Momente am Gewässer, doch auch so mancher Blank wird uns für immer unvergessen bleiben und nicht nur die erfolgreichen Sessions mit dem einen oder anderen Monsterkarpfen!



BLANK - mehr gibt es dazu nicht mehr zusagen - 3 Tage und 3 Nächte keine Bisse - wie ist soetwas möglich!